Nach Beratungen mit den Mitgliedstaaten hat die Europäische Kommission die Kernenergie als nachhaltige Energiequelle eingestuft. Diese Entscheidung fiel im Rahmen der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten. Das System soll zukünftige Investitionen fördern und lenken, um in ganz Europa das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
„Wir begrüßen die Entscheidung der Europäischen Kommission zur Anerkennung der Kernenergie als nachhaltige Energiequelle“, kommentiert Laure Claquin, Chief Financial Officer und Sustainability Officer bei ETC. „Als leistungsfähige, CO2-arme Energiequelle spielt die Kernenergie für unsere Klimaschutzziele eine bedeutende Rolle. Uns ist bewusst, dass der Energiemix in den verschiedenen Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterschiedlich ist. Aber wir sollten gemeinsam und entschlossen auf eine effiziente und schnelle Senkung der CO2-Emissionen hinarbeiten.“
Klimafreundlich und leistungsstark
Die Energieherausforderungen unserer Zeit werden von der Klimakrise und der Notwendigkeit zur Dekarbonisierung beherrscht. Innerhalb der Europäischen Union ist der Beitrag der Kernenergie zur CO2-arme Energieerzeugung schon heute sehr groß: 106 Reaktoren in 13 Mitgliedstaaten der Europäischen Union produzieren 26 Prozent* des gesamten elektrischen Stroms in der EU. Mit einer Produktion von 765.337 GWh pro Jahr ist die Kernenergie der wichtigste Einzelerzeuger für CO2-arme Energie. Laure Claquin fügt hinzu, dass „der derzeitige Beitrag der Kernenergie zum nachhaltigen Energiemix bedeutend ist“, dass aber die Kapazitäten ohne weitere Investitionen in zukünftige Projekte sinken und somit die CO2-Emissionen wieder steigen würden. „Daher ist die neue Taxonomie ein Schritt in die richtige Richtung; sie ist ein wichtiger Wegweiser auf unserem Weg zu Netto-Null-Emissionen.“
*Quelle: Eurostat (https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/-/ddn-20210219-1)